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Familie Gaus

Autor: Wolf (geb. Gaus) Emilia


Auf dem Foto meine Großmutter Rifling Ekaterina mit ihrer Schwester Mina.

Mein Großvater Väterlicherseits, Gaus Jegor, ist 1884 an der Wolga geboren worden, verstorben 1921. Die Großmutter, seine Frau, Gaus Margaret, ist 1886 an der Wolga geboren worden, und dort auch 1930 gestorben. Mehr weis ich nicht über sie. Fotos sind auch keine erhalten geblieben.

Mein anderer Großvater, Muterlicherseits, Rifling Iwan Alexandrowitsch, ist 1882 geboren und 1921 gestorben. Es gibt keine seine Fotografien bei uns. Die Großmutter, seine Frau, Ekaterina Adamowna, ist 1884 geboren und 1975 gestorben, sie wurde 91 Jahre alt.

Unsere Familie 1940 in Baku.

 

Mein Vater, Gaus Fridrich, ist am 26. Februar 1914 im Dorf die Rote Waldwiese(Красная поляна) des Markowski Bezirkes, Gebiet Saratow geboren worden. Hat nur eine Klasse der deutschen Schule beendet. Ein  Waisenkind, als Knecht arbeitete er bei den wohlhabenden Wirten als Hirte.

In 1930 ist er den Kolchos «Roter Stern» beigetreten.

1931 wurde er auf das Baumfällen in die Stadt Makarow des Gebietes Archangelsk angeworben, wo er bis 1933 arbeitete.

Kurze Zeit nach der Heimkehr, habe er sich wieder angeworben, jetzt auf einem Ölfeld neben der Stadt Baku.

Meine Mutter, Rifling Rosa, ist 1913 im Gebiet Saratow geboren worden. In 1936 haben der Vater und die Mutter geheiratet.

Ich wurde 1937 und meine Schwester, Lida,  1938 geboren.


 1941 wurden wir, wie auch andere deutsche Familien, nach der Verordnung des Obersten Rats der UdSSR nach Kasachstan umgesiedelt (vertrieben). So kamen wir nach Romanowka. Wir wurden in die Familie der Gejn(Hien?) Emma versetzt (einquartiert). Später lebten(wohnten) wir bei Gaus Amalia, sie war keine Verwandte von uns, hat nur den gleichen Namen. Später lebten(wohnten) wir bei Blum Alexander Iwanowitsch.

In Januar 1942 wurde mein Vater in die Trudarmija(Arbeitsarmee) verpflichtet. Dort war er bis 1947. Es ist eine Fotografie erhalten geblieben, die in der Trudarmee gemacht wurde:

 

Links sitzt Schtalbaum Alexander, Schmidt Wilhelm,
rechts unser Vater, Gaus Friedrich.

 



  Im Jahr 1943 wurde auch meine Mutter in die Arbeitsarmee genommen und musste uns verlassen: zwei kleine Kinder- Ich war 5 Jahre alt, Lida -4 Jahre. Wir wurde an anderen Leuten, so zu sagen: den sicheren Tod überlassen. Wir rannten schreiend hinter dem Pferdewagen her, der unsere Mutter von uns wegnahm, streckte die Hände aus und weinte. Davon begann unsere Mutter das Bewusstsein zu verlieren, sie bekam einen Anfall. Dies hat uns und sie gerettet. Die Wachen wollten sich nicht mit Epileptikern beschäftigen und in der Nähe von Tavrichan, ein Vorort von Akmolinsk, verlagerte sie unsere Mutter auf einen Wagen, der auf dem Weg nach Romanovka war. 

Unser Vater kam aus der Arbeitsarmee im Jahr 1947, aber nur in "Urlaub". Damals in unserem Kolchose war Vorsitzender Lier Dawid Jakovlwitch. Er bat unserem Vater: „Nimm eine Herde Schafe und ziehe mit der Familie auf den Hügel, dann werde ich dir helfen damit du nicht mehr zur Trudarmee zurückkehren musst".

Der Vater stimmte zu und wir als Familie zogen in ein altes Haus auf dem Hügel in der Nähe der Ställe. Es wollte niemand dort leben: zu weit und so einsam, aber wir haben alle dort gelebt und gearbeitet, bis 1956. 
Früh begannen wir Erwachsenen zu helfen:
wir kümmrten uns um die Lämmer, tränkte und fütterte die Schafe, trieben sie im Sommer in die Ferne. 
Im Jahr 1950, da war ich erst 13, trieben wir, zusammen mit anderen Arbeitern und Geringer Emilie, unsere Herde 200-300 km von der Romanovka entfernt auf „Zhaksy Kazgurt“ und „Jaman Kazgurt“, wie man es damals nannt. Wir trieben die Schafe zufuß und unsere Sachen packten wir auf Wagen gezogen von Stieren. Der Weg daurte etwa drei Wochen, wir gaben den Schafen unterwegs sich ausruhen und fressen. 
Wir zellten direkt in der Steppe. Es wahren um die 20 Leute, da es auch mehrere Herden wahren.. 
Als Vorarbeiter war damals Kronich Alexander Antonowitsch, später Becker Reinhold Rayngoldovich. Kochin Getz Amalia. Unter freiem  Himmel machten wir einen Herd, wo gekocht und sogar Brot gebacken wurde. 
Den ganzen Sommer war die Herde in der Ferne, nur im September kehrten wir zurück.

 

Für diee gute Arbeit baute die Kolchose ein Haus auf der Mechanizatorskaja Strasse. Putz- und Mahler Arbeiten haben wir selbst, mit Familie und Freunde augeführt. 

Im Herbst 1956 zogen wir in ein neues Haus.

Vater begann in der Ortsfeuerwehr zu arbeiten, wo es vier Hengste gab, Feuerwehrwagen mit Pumpe und Feuerwehrschläuche. Feuerwehrleute waren auch vier, einer von ihnen war immer im Dienst rund um die Uhr. Im Brandfall eilte das gesamte Team zur Brandstelle. Später ging unser Vater auf die Baustelle, wo er bis zu seiner Pensionierung arbeitete. Unsere Mutter arbeitete in dr Kolchose.

1951 wurde Irma geboren.

 Auf dem Foto: unsere Familie 1955, der Vater, die Mutter, steht Lida, sitzt Irma.

 


 Später arbeitete ich in einem Team auf einer Baustelle, am Gemüseanbau.

1957 heiratete ich Vladimir Vladimirovich, unsere Kinder:

Roman, Yura, Alma, Valery.

Auf dem Foto auf der Baustelle der neuen Schule:

Lebert Paulina, Vasiljeva Tonja, Volf Emilia, Horst Berta.

Der Mann bei uns: ein "stumme" aus der SMU (BauMontageVerwaltung)

Über die Familien meiner Schwestern Lida und Irma, werden sie oder ihre Kinder erzählen.

Mein Mann, Wolf  Vladimir, erzählte von unseren Kindern.

Ich möchte zum Schluß sagen, dass meine Kindheit und Jugend mit mir und meiner Schwestern, arm und schwer waren, wie so bei vielen Menschen unserer Generation.

Jetzt sind wir in Deutschland, nocheinmal hat uns das Schicksal mit dem Verlust des Vaterlandes bestraft, obwohl Romanowka nicht mein Geburtsort ist, aber ich habe dort alle meine bewussten Jahre gelebt. Und ich möchte unseren Dorfbewohnern, von denen viele nicht mehr leben, erzählen, dass wir uns in schwierigen Jahren für die Hilfe unserer Familie bedanken und unser Dorf und unsere Leute nicht vergessen!


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